Die Sigyn ist der originalgetreue Nachbau eines Handelsschiffes, das im 11. Jahrhundert im Roskildefjord bei Skuldelev versenkt wurde. Heute können Interessierte das Schiff als Segelgäste selbst erleben.
Erbaut wurde es von Künstlern, Handwerkern und Hobbyschiffbauern (darunter viele Kräfte aus Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen); entsprechend dem Original wurde es ganz aus Eichenholz hergestellt – mit einer Länge von 14,3 Metern und einer Breite von 3,5 Metern.
Ab 1995 sorgte der vielseitig erfahrene Handwerker Max Wölk als Projektleiter für die erfolgreiche Fertigstellung; 1997 verstärkte Christine Schröder das Team – gelernte Krankenschwester, ausgebildete Architektin, Bildhauerin und damals noch als einzige Frau unter den Schiffsbauern.
Im August 2000 wurde es auf den Namen „Sigyn“ getauft und das erste Mal zu Wasser gelassen. Zu diesem Zeitpunkt war das Boot schwimmfähig, es fehlten aber noch Mast und Segel sowie die obersten Plankengänge und die meisten Inneneinbauten.
Mit der Verpflichtung, dass die Fertigstellung des Nachbaus zu den Wikingertagen 2004 abgeschlossen ist, übernahmen die Schleswiger Werkstätten die Sigyn. Mit viel Erfahrung im Holz- und Bootsbau fertigten die Mitarbeiter der Schleswiger Werkstätten in traditioneller Kunst - zusammen mit freiwilligen Helfern und Mitgliedern von „Opinn Skjold“ - Mast, Nieten, Blöcke und Seilscheiben für den Innenbau sowie die Anbringung des Hilfsmotors.
Im August 2004 wurden die Feinarbeiten beendet.
Nach insgesamt neun Jahren Bauzeit konnte die Sigyn zu ihrer Jungfernfahrt in See stechen. Sie fungiert unter anderem als Botschafterin der Schlei-Region und wird als integratives Element in den Schleswiger Werkstätten eingesetzt.
Ein weiteres wichtiges Element für den Erhalt und Betrieb der Sigyn ist der Freundeskreis Schleswiger Wikingerschiffe; eine Gruppe von interessierten, engagierten, freiwilligen Helfern, die ihr Wissen und ihre Freizeit einbringen.